Mittwoch, 6. Dezember 2017

REZENSION - WILD

Titel: Wild
Autor/in: Lena Klassen
Format: Taschenbuch, 381 Seiten
Erscheinungsdatum: März 2013
Verlag: Drachenmondverlag













Gezähmte Gefühle.
Eine Welt ohne Krankheit und Kummer.
Kein Leid und keine Leidenschaft.


Einmal wöchentlich bekommt jeder in „Neustadt“ seine Glücksinjektion. Trotzdem ist die siebzehnjährige Pi nicht so glücklich wie alle anderen. Stimmt etwas nicht mit ihr? Oder warum darf sie nicht mit Lucky zusammen sein, ihrem besten Freund? Anders zu sein ist gefährlich, denn hinter dem Zaun, der „Neustadt“ umgibt, liegt die Wildnis. Dort herrschen noch Krankheit und Gewalt – und dorthin werden alle verbannt, die aus der Reihe tanzen.
Dann geschieht etwas Unfassbares: Die Glücksdroge versagt. Und plötzlich steht Pi vor der Entscheidung ihres Lebens: Liebe oder Freiheit?
Quelle!







Peas, genannt Pi, lebt in einer Welt vollkommener Glückseligkeit.
Es gibt kein Krieg, keine Aggressionen oder Hass.
Alle leben in einer rosaroten Wolke, alle bis auf Peas. Bei ihr ist die Wolke wohl eher dunkelgrau.

Damit alle Menschen so glücklich und ohne all die negativen Gefühle aufwachsen können, bekommen die Bewohner von Neustadt sogenannte Glücksgaben. Doch eines Tages versagt die Wirkung der Glücksgabe bei Pi und einigen anderen ihrer Schule.

Was geschieht mit einem, wenn man plötzlich von "Wilden" und somit unbekannten Gefühlen, übermannt wird?
Wünscht man sich seine rosa Wolke zurück oder nutzt man die Chance, endlich Herr über all seine Gefühle zu sein und flieht in die Wildnis?

Doch was erwartet einen tatsächlich in der Wildnis? Ist es wirklich so schrecklich, wie man in der Schule gelehrt bekommt?




Ich bin wirklich froh, dass ich im Zeichen einer kleinen Leserunde im Team der Drachen auf das Buch aufmerksam geworden bin.

Das Cover hab ich bereits einige male gesehen, jedoch hat es mich nciht angesprochen. Ich bin, wie ihr mittlerweile sicherlich wisst, ein totales Cover-Opfer. Und deshalb hab ich das Buch gleich aussortiert, ohne überhaupt den Klappentext zu lesen.

Da ich aber unbedingt mal wieder an einer Leserunde beteiligt sein wollte, dachte ich mir, ich gebe dem Buch eine Chance.
Gesagt getan, habe ich das Buch Ende November begonnen.


Je länger ich in der Geschichte vertieft war, desto besser gefiel mir die Welt.
Die Idee, alle "negativen Gefühle" abzuschalten und in vollkommener Glückseligkeit zu schweben, war mir neu.
Auf der einen Seite konnte ich den WUnsch, nach einer heilen Welt nachvollziehen, doch auf der anderen Seite war es schon etwas komisch.
Wie soll man denn den (natürlichen) Tod eines Verwandten betrauern, wenn man keine Trauer kennt? Wie soll man sich denn Streiten, wenn man es nie tun kann, weil man einfach nie sauer wird?

Natürlich ist der Wunsch vieler Menschen in der realen Welt, dass es Frieden gibt. Doch in einer Welt wie die von Pi möchte ich niemals Leben. Ich möchte trauern oder auch mal wütend sein. Möchte meine positiven wie auch negativen Gefühlen freien Lauf lassen.
Und die Welt, welche die Autorin Lena Klassen erschaffen hat, ist keineswegs friedlich.
Denn unter der Oberfläche schlummert noch immer die ganze Bandbreite der Gefühle, sie wird nur unterdrückt. Also ein wirklicher Frieden ist auch hier nicht gegeben.

Als die Sicht, von der Stadt in die Wildnis wechselt, wurde dies nur allzu gut sichtbar. Denn die Menschen, welche aus unterschiedlichen Gründen dorthin verbannt wurden, leben nicht sicher. Der Regierung sind sie ein Dorn im Auge.
Sie leben wie Nomaden, wehcseln häufig ihren "Wohnort", welcher nicht mehr als einige Zelte beeinhaltet, denn die Regierung macht Jagd auf sie.


Zu unserer Hauptprotagonistin Pi hab ich eine Zweigeteilte Meinung. Unter der Glückdroge ist sie ein ziemlich naives Mädchen, welches alles so hin nimmt wie es eben kommt.
Als die Wirkung der Droge nachlässt wird sie plötzlich sehr Mutig und Stark. Jedoch war es mir etwas suspekt, dass sie mit ihren Freunden in die Wildnis abhauen wollte.
Mit dem Hintergundwissen, dass sie immer nur schlechtes von der Wildnis gehört hatte, ging mir dieser Sinnenswandel ziemlich schnell.
Doch wie sagt man so schön "Wo die Liebe hinfällt".

Das Wissen über die Regierung, die Glücksgaben, die Wildnis,... kam ziemlich geballt. All das neue, welches Pi verarbeiten muss, müssen wir ebenfalls recht schnell verarbeiten.
Da ging es dann einfach Schlag auf Schlag.
Da war bei mir dann ein Zeitpunkt erreicht, in welchem ich mir ständig Notizen gemacht hatte, um ja nichts aus den Augen zu verlieren.
Gleichzeitig war es der Punkt, ab welchem ich das Buch nicht mehr aus den Händen legen konnte.

Alles in allem kann man sagen, dass unsere Hauptprotagonistin Pi, einen ziemlichen Wandel von der "Ich glaub der Regierung alles" bis hin zu "Ich kann frei entscheiden und handeln".
Dieser Wandel ist ziemlich krasse Entwicklung die mir sehr gut gefiel.


Das Cover spricht mich auch jetzt nach dem Lesen nicht so ganz an. Aber der Inhalt des Buches ist der Autorin wirklich gut gelungen. Und darauf kommt es ja an. 😀






Eine wunderbare Geschichte, mit einer Hauptprotagonistin die über sich hinauswächst und eine wunderbare Wandlung durchmacht.







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